Lack drauf! – Die Geschichte der Nagelverschönerung

Kennt ihr die Geschichte der Nagelverschönerung?
Habt ihr euch mal überlegt, wie lange Menschen sich eigentlich schon mit ihren Nägeln beschäftigen? Nein? Dann haltet euch fest: Wir reden hier nicht von den letzten paaren Jahrzehnten, sondern von Jahrtausenden!
Ja, richtig gelesen – die Liebe zu hübsch gemachten Nägeln ist uralt!

Dieser Text erzählt eine interessante Geschichte. Wie immer war ich mit meiner lieben Lidia zusammen und wir unterhielten uns über die Vergangenheit und darüber, wie Nägel früher lackiert wurden.
In diesem Moment fragte ich, ob ich diesen Artikel mit ihr an meiner Seite schreiben könnte, damit wir gemeinsam recherchieren könnten. Sie sagte sofort zu und es war ein sehr lebhafter Tag – der Computer auf der einen Seite, ein Glas Wein auf der anderen und viel Gelächter. Nun, das Ergebnis unserer lebhaften Recherche war folgendes:

Chinesische und ägyptische Antike

Fangen wir ganz vorne an, so um 3200 v. Chr. In China haben die Könige damals schon ihre Nägel eingefärbt – und zwar nicht mit fancy Lacken aus der Drogerie, sondern mit dem, was die Natur so hergab. Blütenblätter zum Beispiel. Das Ganze hatte natürlich einen Zweck: Man wollte zeigen, dass man was Besseres war. Je schicker der Nagel, desto mehr Status.
Auch in Ägypten war was los auf den Fingerspitzen. Da hieß es: Farbe = Rang. Rottöne? Die waren Kleopatra & Co. vorbehalten. Wer wichtig war, hatte rote Nägel – so einfach war das.

14. Jahrhundert

Dann machen wir mal einen Sprung ins 14. Jahrhundert, zur Ming-Dynastie. Da wurde es richtig extravagant. Nagelverlängerungen waren der letzte Schrei. Wer ultralange Krallen hatte, signalisierte: Ich muss hier nix schleppen oder anpacken. Ich bin wichtig. Ich hab Leute dafür.
Lustig wird’s im 19. Jahrhundert in Griechenland. Da kam jemand auf die geniale Idee, Pistazienschalen als Fake-Nägel zu benutzen. Ernsthaft – Pistazienschalen! Recycling mal anders.

20. Jahrhundert:

Und dann kam das 20. Jahrhundert, und da ging’s dann richtig los. Vor den 1920ern hat man Nägel eher mit Ölen oder Naturfarben „lackiert“. Aber dann – Tusch! – kam die Autolacktechnik auf den Markt, und irgendwer dachte sich: „Das geht doch auch auf Nägeln!“ Und schwupps, da war er, der erste richtige Nagellack. In dieser Zeit tauchten übrigens auch die Halbmondnägel auf – kennt ihr bestimmt von alten Bildern, bei denen der Nagelrand ausgespart war. Sehr schick! 😉

Entwicklung von Salons und Produkten

Nagelstudios? Die gibt’s auch schon länger als gedacht, sagte Lidia!
1892 wurden die ersten in Europa eröffnet. Und der Vorläufer vom heutigen Nagellack? Gab’s da auch schon – natürlich nicht in 1000 Farben und mit Glitzer, aber der Anfang war gemacht.

Einfluss Hollywoods

Und dann kam Hollywood ins Spiel – klar, dass die Stars da ordentlich Einfluss hatten. In den 1940ern waren es vor allem Filmikonen wie Marilyn Monroe, die mit ihren perfekt lackierten, roten Nägeln neue Maßstäbe setzten. Ab da war klar: Gepflegte Nägel sind nicht nur was für Königinnen, sondern auch für die Leinwandgöttinnen – und für alle, die ein Stück Glamour im Alltag wollten.

Nägel sind mehr als nur Keratin-Enden an unseren Fingern. Sie erzählen Geschichten. Von Macht, von Mode, von Individualität. Sie waren schon immer ein kleines, aber feines Statement – und sind es heute mehr denn je.

Also, das nächste Mal, wenn ihr euch die Nägel lackiert, denkt dran: Ihr seid Teil einer ziemlich langen Geschichte. Und wer weiß – vielleicht findet in ein paar hundert Jahren jemand meine Nagel-Fotos auf Insta und staunt, wie stylisch ich heute so unterwegs war! 😉

Gruß und Kuss

5 Kommentare

  1. Sehr interessant die Nagellack-Geschichte liebe Claudia. Die Menschen mochten schon immer gern Schmuck, auch Körperschmuck.

    Zum Glück sind die Nagellacke heute nicht mehr so schädlich wie zu den Anfängen.

    Liebe Grüße
    Sabine

  2. Also, das ist ja mal eine feine Recherche. Danke an Dich und Lidia.
    Das mit dem Status kann ich sehr gut nachvollziehen, denn seit ich die Päckchen für da sempre packe, gibts bei mir keinen roten Nagellack mehr… viel zu empfindlich. Den hatte ich früher als ich Bildungsreferentin war und mit Menschen gearbeitet habe statt mit Kartons…
    Dass die Nagelgeschichte sooo lange zurück geht, hätte ich aber nicht gedacht. Sehr interessant!
    Deine Nägel erzählen auch viel Geschichte und das finden sie dann hoffentlich in ferner Zukunft und freuen sich über ihren sensationellen Fund!!
    Herzlich
    Sieglinde

  3. .Tina von Tinaspinkfriday

    Guten Morgen Claudia, was für eine tolle Geschichte. Es war eine gute Idee und ich sehe euch vor mir, fieberhaft recherchieren, die Wangen gerötet vor Aufregung und Wein.☺️
    Dass die Geschichte der Nagelverschönerung so weit zurückreicht hätte ich nicht gedacht. Deine Nägel sehen wieder besonders schön aus.
    Liebe Grüße Tina

  4. Danke Claudia für die tollen Geschichts-Details, die Du uns hier wieder erzählst. Dass man sich schon vor vielen 1000 Jahren mit Schminke befasst hat, wusste ich. Dass man sich aber damals auch schon die Nägel lackiert/verziert hat dagegen nicht.
    Im Prinzip ist es ja heute auch noch so. Lackierte Naturnägel halten nur dann gut, wenn man nicht (viel) mit den Händen körperlich arbeiten muss.
    Dein Schwarz-Weiß-Design gefällt mir übrigens auch sehr gut.
    BG Sunny

  5. Wie spannend! Das mit den Pistazienschalen überrascht mich allerdings. Wie sie die wohl festgeklebt haben? Ich warte ja immer noch auf den Farbwechsellack aus „Das fünfte Element“ – einfach per Klick ein neuer Look, das wäre was! Mal sehen, was die Zukunft bringt.

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