Art von Essen

Da das Essen bestimmter Gerichte bei manchen Veranstaltungen kompliziert erscheint, sind Etikette-Regeln hilfreich.

Obwohl in einigen Geschichten aus dem 18.Jahrhundert gemütliche Rittertafeln gerade diese Eigenschaften als Genuss preisen, gibt es natürlich einige Regeln, die wir bereits von Geburt an kennen und in unserem Gedächtnis gespeichert haben, wie z.B. – weder pustet noch schlürft man die Suppe oder warme Speisen vom Löffel, oder man rülpst nicht und leckt sich nicht die Finger, das Messer oder den Teller auf dem Tisch.
Aber es gibt noch viele weitere Details, die gute Tischmanieren ausmachen, die nicht jeder kennt.

Ob Geschäftsessen oder Abendessen mit Freunden: Wenn man bestimmte Gerichte, die man nicht bestellt hat, nicht richtig essen kann, kann man ein gutes Essen ruinieren. Schon bei kleinen Fehlern kann es unangenehm und peinlich werden. Die Serviette dient zum Mundputzen oder zum Halten des Fingerfoods? Was tun mit zu großen Salatblättern? Wie isst man Hummer oder Krebs?
Obwohl es für uns sehr ungewöhnlich ist, alle diese Etikette-Regeln täglich anzuwenden, ist es wichtig, sie zu kennen, wenn man sie braucht.

Nachdem ich im Laufe meines Lebens viel gelernt hatte, unter anderem in der Nonnenschule, wo wir Etikette-Kurse hatten, oder einfach durch Bücher und Zeitschriften. Ich habe immer Interesse an diesen Umgangsformen uns so habe ich einige der Gerichte ausgewählt, die meiner Meinung nach am leichtesten beim Essen zu Fehlern verleiten.

Salatblätter

Salatblätter sollte nicht mit Besteck geschnitten werden, sondern mundgerechte auf die Gabel gepickt werden um das Essen zu erleichtern. Manchmal benötigt man ein wenig Geschick, um ein zu großes Blatt auf eine Gabel „zu rollen“ um es mundgerecht zu haben. Es ist eigentlich unnötig zu sagen, dass man große Salatblätter nicht serviert.
Aber nicht nur Salat, auch Kartoffeln und andere Beilagen werden nicht geschnitten, sondern mit der Gabel zerteilt.

Pasta

Ist es nicht elegant, die Nudel mit dem Messer zu schneiden, aber auch nicht den Löffel dazu zu benutzen, die Nudeln aufzudrehen!  Der Löffel dient nur dazu, Sauce und Nudeln zum Vermischen – mehr nicht! Idealerweise, wie in Italien, sollte man pro Bissen locker ein wenig Spaghetti nehmen, es um das Besteck herumrollenund zum Mund führen.

Nudelsoße und Brot

Für den Genuss der Nudelsoße kann man das am Tisch servierte Brot verwenden. Allerdings ist es nicht so gut, den Teller vollständig zu „reinigen“! Auch hier gehört natürlich ein bisschen Geschick und/oder Übung dazu, um nicht auf der weiße Bluse nach dem Spagettiessen mehr Soße zu haben, als man essen wollte! 😃 

Kartoffeln schneiden

Ich kenne viele Leute, die die Kartoffeln in der Soße auf dem Teller zerstampfen und daraus Kartoffelpüree machen. Bei einem anspruchsvollen Essen ist das tabu. Die Kartoffel sollte mit der Gabel in kleine Stücke zerteilt, diskret in die Soße getaucht und in den Mund genommen werden.

Käse und Aufschnitt

Zahnstocher Fingerfoods sind der perfekte Snack für jede Party, sie sind schnell zubereitet und schmecken einfach köstlich! Fingerfood wie Käse und Aufschnitt können mit Zahnstochern auf den Tisch serviert werden, sie sollten jedoch niemals auf den Zähnen verwendet werden! 😉

Snacks

Die richtige Etikette-Regeln besteht darin, Partysnacks mit der Hand aufzuheben und die Serviette zum Reinigen der Finger zu verwenden, nicht zum Halten des Snacks.

Brot

Brot wird immer mit den Händen in mundgerechte Stücke gebrochen und gegessen. Wenn Butter oder verschiedene Dips vorhanden sind, verwendet man ein kleines Messer, dass sich normalerweise auf dem Brotteller befindet.

Und dann noch… Wie isst man Hummer, Garnelen, Austern, Krabben & Co.

In diesem Fall müsste ich einen neuen Artikel schreiben, um jeden einzelnen Punkt zu erklären. Da ich „am Meer“ geboren wurde, waren all diese Lebensmittel zu Hause normale Gerichte. Wenn es für euch von Interesse ist, könnte ich natürlich darüber schreiben.
Bis dahin ist bei so speziellen Gerichten die Frage nach Hilfe völlig in Ordnung. Besser als dass Unfälle passieren und das Essen auf dem Boden oder auf dem Teller des Nachbarn landet. :)) Und wenn neben diesen Lebensmitteln eine kleine Wasserschälchen steht, dann nicht zum Trinken, sondern um die Finger zu säubern und danach mit einer Serviette die Hände trocknen! 😉

Fazit

Laut meiner Recherche, die Regeln der Etikette gewannen Mitte der 1660er-Jahre am Hofe von Ludwig XIV., dem König von Frankreich, an Bedeutung. Um Verstöße gegen die komplizierten Verhaltensregeln im Palast zu vermeiden, erhielten die Besucher eine Notiz – eine Etikette –, um anzugeben, welches Verhalten angemessen war für sie der Anlass. Es dauerte nicht lange, bis das Wort begann, einen Kodex für gute Manieren für das Leben in der Gesellschaft zu bezeichnen.

Obwohl es für uns manchmal sehr ungewöhnlich ist, alle diese Etikette-Regeln täglich anzuwenden, ist es wichtig, sie zu kennen, wenn man sie braucht.
Gute Umgangsformen kommen nicht aus der Mode! 😉
Na ja, und wer da einfach mal ausbrechen möchte, der sollte eine dieser „Rittertafeln“ besuchen, die regional angeboten werden, spätestens danach kann man entscheiden was einem besser gefällt. 😉

Gruß und Kuss

9 Kommentare

  1. Das hast Du klasse geschrieben, liebe Claudia. Die Etikette hat schon etwas gelitten, seit soviel Fast Food gegessen wird…
    Der Besuch einer Rittertafel wird bei mir aber auch nie erfolgen, obwohl ich Kartoffeln schon mal mit dem Messer schneide. 🙁
    Woher das Wort Etikette kommt, weiß ich jetzt auch, das finde ich sehr interessant.
    Sie gilt ja vor allem in unserem Kulturkreis. Andere Länder, andere Sitten, auch beim Essen. Soll doch Suppe schlürfen in Japan sehr beliebt sein. Ich glaube, meine Enkelkinder sind Japaner! :))
    Bei Hummer aber z.B. wüsste ich überhaupt nicht, wie ich dem zu Leibe gehen sollte. Doch ich mag eh keine Meeresfrüchte, da ist das nicht schlimm und zu Hummer werde ich in meinem Leben nicht mehr eingeladen.
    Servietten hingegen liebe ich und die sind nicht nur praktisch, sondern auch noch einfach schön! Das hast Du ja auch schon öfters so wunderbar gezeigt.
    Herzliche Grüße
    Sieglinde

    • claudialasetzki

      Wir haben also noch etwas gemeinsam: Ich glaube, mein Enkel ist auch Japaner! Natürlich hast du recht, liebe Sieglinde, jedes Land hat seine eigene Kultur und somit auch seine eigenen Sitten und Bräuche – in Indien wird oft mit der Hand gegessen, in China am Tisch zu schmatzen, zu schlürfen oder sich sogar die Nase zu putzen und auf den Boden zu spucken, gilt als völlig normal. kkkkk
      Ich mag auch nicht alle Meeresfrüchte, zum Beispiel esse ich keinen Oktopus oder Schnecken.
      Vielen Dank für das Kompliment! <3
      Liebe Grüße und schönes Wochenende!

  2. Toller Post, gut sich diese Etikette-Regeln mal wieder durchzulesen.
    Ich liebe schöne Tischkultur, dazu gehören für mich auch gewisse Regeln. Denke zu solchen Themen generell eher traditionell.

    Liebe Grüße

    • claudialasetzki

      Ich lese auch gerne über diese Themen rund um Tischkultur, ich freue mich sehr, dass dir der Artikel gefallen hat. Vielen Dank!
      Liebe Grüße und schönes Wochenende!

  3. .Tina von Tinaspinkfriday

    Ich mag Tischkultur und mache vieles richtig. Ich esse allgemein wohl keine lomplizierten Gerichte. Hummer etc. dürfen bei mir im Meer bleiben. Ich finde es schön, wie Du alles beschrieben und bebildert hast.
    Liebe Grüße Tina

  4. claudialasetzki

    Wie du, liebe Tina, esse ich auch normalerweise keine komplizierten Gerichte, aber ich mache mir ein wenig Sorgen, wenn sie auf Einladung vor mir auftauchen, aber wie ich geschrieben habe, frage ich einfach höflich, wie man es isst. :))) Freut mich sehr, dass dir der Artikel gefallen hat, vielen dank für die netten Worte! <3
    Liebe Grüße und schönes Wochenende!

  5. Die armen Ritter! Dabei stimmt vieles, was man so über das Mittelalter und die Zeit danach denkt, gar nicht. Z.B. dass sie mit den Händen aßen und die Knochen hinter sich geworfen haben etc. alles Humbug! Sie hatten sogar Besteck und benutzten es!
    Danke für deine Beschreibungen und die „Anleitungen“ für Meeresfrüchte. Klar, wenn man etwas nicht kennt oder wenig isst, weiß man oft nicht, wie man es machen muss.
    Ich hab weiterhin diesbezüglich viel zu tun mit meinen Kindern, wie du dir vorstellen kannst! ;-DDD
    Liebe Grüße, Maren

    • claudialasetzki

      Ja, ich denke, ich muss mehr über die Zeit der Ritters recherchieren, damit ich nichts Schlechtes über sie sage! kkk Aber das war nicht meine Absicht! 😉
      Ja, ich glaube, dass du, liebe Maren, deinen Kindern viel beibringen kannst, gute Manieren sollten in allen sozialen Kontexten vorhanden sein und gehören auf jedem Fall zur sozialen Interaktion mit anderen Menschen.
      Liebe Grüße! <3

  6. Jupp. Mein Vater ist so ein Knigge-Fan. Deshalb werden bei uns Kartoffeln niemals geschnitten, auch wenn wir schon lange kein Silber mehr verwenden, das anlaufen könnte.
    Ich koche einfach gar keine Kartoffeln.
    Und ja. Auch die Nummer mit dem Salat ist mir bekannte. Deshalb vermeide ich es mir „fein“ einen zu bestellen. Wenn möglich, immer Suppe. Denn es gelingt mir nicht „sicher“ die Salatblätter so unter die Zinken der Gabel zu falten und zu fixieren, dass gar niemals nie Dressing spritzt.
    Zu Hause scheide ich die Zutaten für den Salat so klein, dass ein Messer nicht nötig ist.
    BG Sunny

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