Der Nikolaus kommt….So oder so ähnlich hört man es in vielen Häusern am 5. Dezember – „Morgen kommt der Nikolausi“!
Ein schöner Brauch, der Jahrhunderte überlebt hat. Bräuche und Rituale sind beständig und zeichnen sich durch Regelmäßigkeit aus.
Natürlich dürfen sie nicht erstarren, sondern müssen sich „der Zeit“ entsprechend ein wenig anpassen, aber sehr behutsam.
Allerdings darf der Kommerz nicht die Veränderungen bestimmen und Geschenke neben dem Schuh platzieren, weil sie nicht mehr in den Schuh passen. Eine solche Veränderung würde den Brauch kaputt machen. Aber warum werden gerade Kinder beschenkt?
Dafür müssen wir uns mit der „Figur“ des Nikolaus beschäftigen.
Wie bei jeder Figur, deren Geschichte Jahrhunderte umfasst, ist es schwierig, das Leben dieses ehemaligen Bischofs von Mira in Legende und Tatsache zu trennen.
Nikolaus ist eine Figur mit mehreren Legenden. Der bekannteste bezieht sich auf den Tag, an dem er angeblich drei Schwestern einen Beutel mit Goldmünzen überreichte, den er angeblich in den Schornstein des Familienhauses warf. Den armen Mädchen, die deshalb keinen Bräutigam finden konnten, war es mit dieser Mitgift möglich zu heiraten.
Er hatte ein großes Herz für Kinder, war großzügig und schenkte Bedürftigen etwas. Aber nicht nur bei Kindern ist der alte Mann beliebt. Unter Erwachsenen gilt er als Retter und Patron oder gar als Beschützer vor den Gefahren des Meeres. Aus diesem Grund gibt es in vielen Küstenstädten noch Kirchen, die den Namen des Heiligen tragen.
Der Bischof aus der Türkei veränderte sich durch Auswanderer und so bekam der Nikolaus im Laufe der Jahre Anteile vom Weihnachtsmann, ist mit Rentieren und Schlitten von Finnland nach Amerika geflogen, bekam einen weißen Bart und einen roten Mantel dazu eine fellbesetzte Mütze, weil es in Finnland ja so kalt war.
Das Marketing des Unternehmens scheint so gut funktioniert zu haben, dass viele seither nichts von der Existenz eines weiteren Weihnachtsmannes wissen. In vielen Ländern überlappte die Figur des Weihnachtsmanns schließlich das ursprüngliche Bild des Heiligen Nikolaus.
Es gibt sogar eine organisierte Bewegung, die versucht, das wahre Symbol der Weihnachtsfeiern zu retten. Auf diese Weise soll die Verwechslung vermieden werden, die oft mit den beiden Weihnachtsfiguren passiert!
Die Initiative besteht in Wirklichkeit darin, die Marketing- und kommerziellen Inhalte zu eliminieren, die letztendlich mit Weihnachten in Verbindung gebracht wurden. Die Wiederherstellung des ursprünglichen Weihnachtssymbols kann der erste Schritt sein, um die wahre Bedeutung des Gedenkens an die Geburt des Jesuskindes nicht zu verlieren.
Die Nikolaus-Geschichte besagt, dass die Kinder ihre Schuhe selbst putzen mussten und diese dann vor die Tür stellen. Der Nikolaus besuchte die Häuser und versteckte Kleinigkeiten in sauber geputzte Kinderschuhe.
Die Regel muss sein: „es gibt nur Dinge, die in die bereit gestellten Schuhe passen“. Schmutzige Schuhe blieben leer und Kinder die nicht artig waren, bekamen eine Rute. 😉
Nicht überall kommt der Nikolaus am 6. Dezember, in manchen Teilen von Europa kommt er erst am 6. Januar, wie in Spanien, wo Geschenke an die Kinder von den Heiligen Drei Königen und nicht vom Weihnachtsmann verteilt werden.
Nun sind wir alle aber auch Kinder, denn wir wissen ja „in jedem Manne ist ein Kind“ und mehrere Frauen zusammen „benehmen sich manchmal wie Kinder“! 🙂
Ich hoffe ihr wart artig, habt eure Schuhe gefüllt bekommen statt einer Rute von Knecht Ruprecht und habt einen schönen Nikolaustag gehabt!
Falls ihr nichts bekommen habt, sei nicht traurig, sondern artig.;)
Eine gute Nachricht habe ich für euch, der Nikolaus ist bei mir vorbeigekommen und hat ein paar kleine Geschenke für euch hinterlassen, die ich euch im nächsten Artikel zeigen werde.
Also, stay tuned, es lohnt sich!
Was bekommt/verschenkt ihr so zu Nikolaus?
Gruß und Kuss
Von allen kitischigen bonbonfarbenen Weihnachtsbräuchen und -sagen ist mir der Nikolaus noch am liebsten.
Vielleicht, weil das Nikolausfest nicht so aufwendig ist, wie die Feiertage an sich.
LG
Sabiene
Och, man lernt nie aus. Die Geschichte mit den drei Schwestern war mir unbekannt. Hätte aber den Kamin erklärt. Liebe Grüße und eine schönen Nikolaus Abend!
„Den armen Mädchen, die deshalb keinen Bräutigam finden konnten, war es mit dieser Mitgift möglich zu heiraten…“ – ach ja. Ich weiß schon, weshalb ich mich als Emanze mit dem Nikolaus nie so recht anfreunden konnte 🙂
In Bayern kommt er übrigens am Abend des 5. Dezember (nicht am 6.), trägt die volle Bischofs-Montur (inklusive Bischofsmütze und -stab – in Gold!) und hat überhaupt nix rotes an – das ist nämlich nicht der Nikolaus, sondern der von Coca-Cola gehypte Santa… und dabei hat er den „Krampus“ (=die wilde Version des Knecht Ruprecht…).
Nicht „brave“ Kinder bekommen eins mit der Rute übergezogen… hm, vor dem Hintergrund der Kinderrechte auch nicht mehr so wirklich zeitgemäß… Ich hab jedenfalls nix vom Nikolaus bekommen, bin vermutlich nicht „brav“ genug :-DDDD
Liebe Grüße, Maren
Schön, dass Du heute den Nikolaus nochmal „richtig“ vorstellst.
Bei uns kommen Nikolaus und Krampus traditionell am 6.12. Und da gab und gibt es: Nüsse, Mandarinen, einen Nikolaus aus Schokolade und eine „Kleinigkeit“. Der Nikolas stellt das einfach am Abend des 6.12. vor die Haustüre und klopft/klingelt. Weil hier alle brav sind, muss er nicht rein kommen.
Der Weihnachtsmann kommt nicht nach Bayern. Uns besucht das Christkindl und dekoriert mit den Eltern den Weihnachtsbaum. Und weil es so schüchtern ist, verschwindet es immer, bevor es die Kinder mit einem Glöckchen ins Wohnzimmer holt.
BG Sunny