Vernissage der Ausstellung „Sehnsuchtsorte“

Ich habe nicht lange überlegt, als ich von unserer Samtgemeinde-Verwaltung die Einladung zur Vernissage der Ausstellung „Sehnsuchtsorte“ des Malers Peter Matzat erhalten habe. Als Künstler weiß ich, wie wichtig direktes Feedback von Bewunderern unserer Kunst ist.

Ich rief sofort meine Freundin Uli, sie ist ebenfalls Künstlerin und war gerade Vorort, um mich zu begleiten. Da wir ihn noch nicht kannten, gingen wir voller Erwartung und Neugier zu der Veranstaltung.

Ich weiß nicht, ob ihr es alle wisst, aber das Wort Vernissage trägt einen wichtigen Teil der Kunstgeschichte in sich, obwohl es zur Bezeichnung der Voreröffnungsveranstaltung einer Ausstellung verwendet wird. Es ist französischen Ursprungs und wurde als Hinweis auf die exklusive Zeremonie übernommen, damit Gäste, Presse und Meinungsmacher frühzeitig Zugang zu den ausgestellten Werken erhalten.

Vernissage

Da ich neugierig bin, habe ich etwas mehr über den Begriff Vernissage recherchiert und viele interessante Dinge gefunden. Der Ursprung ist ziemlich interessant.
Bereits im 19. Jahrhundert verwendeten die Pariser Kunstsalons das Wort in der Praxis, doch erst 1809 formalisierte die Royal Academy of Arts in London die Tätigkeit: Die Vernissage war der Tag, an dem Künstler ihre Werke ausbessern und einen letzten Lack-Anstrich auftragen konnten, um die Stücke heller zu machen.
Bald wurde die Praxis zur Tradition. Im Laufe der Zeit machten Maler Vernissagen zur Gewohnheit und so entwickelte sich die Praxis zu einem Moment des Feierns, einschließlich kleiner Getränken und Speisen.
Der Tag der Vernissage lockte daher immer mehr Freunde, Verwandte, Kritiker und Kunden an, die die Werke exklusiv erwerben wollten. Von da an bezog sich die Vernissage-Veranstaltung im Wesentlichen auf den Eröffnungstag der Ausstellung, der nur geladenen Gästen vorbehalten war – vor der Eröffnung für die breite Öffentlichkeit.
Vernissage wurde auch als Gelegenheit gesehen, den Künstler persönlich zu treffen, Beziehungen zu dem Künstler aufzubauen und die Verkaufsmöglichkeit durch exklusive Geschenke – wie zum Beispiel Kataloge – zu stärken.
Und genau auf diese Weise hatten wir, Uli und ich, die Gelegenheit, den Künstler Peter Matzat und seine Werke kennenzulernen.

Peter Matzat

Peter Matzat 1958 wurde in Helmstedt geboren und lebt als freischaffender Künstler in Gifhorn.
Bei einem Rollenkünstler ist nicht der Pinsel das Haupt-Arbeitswerkzeug, sondern verschiedene Schaum- und Kunststoffrollen, wodurch Gemälde mit sehr interessanten Effekten entstehen.

So sagt Peter:

„Bei mir ist nicht der Pinsel das Haupt-Arbeitswerkzeug, sondern es sind verschiedene Schaum- und Kunststoffrollen. Diese Rollen, die man sonst zum Anstreichen von Wänden benutzt, waren die Entdeckung meines Lebens! Durch das Experimentieren mit den Malerrollen stellte ich fest, dass sich auf diese Weise ganz andere Möglichkeiten des Farbauftrags ergeben.“

Leuchttürme und Landschaften an der Küste sind für den Künstler zu einem Hauptthema seiner Kunst geworden und waren, selbstverständlich, das Hauptthema dieser Ausstellung. Seinen Gemälden, sowohl im Kleinformat mit Aquarell-Farben auf Papier als auch mit Acryl auf Leinwand, vertreiben die Dunkelheit des Winters und bringen Farbe und Licht in unsere Augen.

Es war ein sehr angenehmer Abend voller interessanter Gespräche, mit einem großartigen Künstler, ganz zu schweigen von der tollen Musikshow der Gruppe A-Capella-Quintett Harebirds aus Gifhorn.

Gruß und Kuss

10 Kommentare

  1. Interessante Maltechnik! Tupfen mit Schwimmen ist bekannt, aber mit Rollen gestaltet habe ich noch nie ein Bild gesehen. Schön! Und mit Leuchttürme ist mein Herz natürlich im Sturm erobert. Dem Künstler wünsche ich eine erfolgreiche Ausstellung!

    • claudialasetzki

      Ich habe mich an dich erinnert, als ich diesen Artikel geschrieben habe, liebe Ines! Und wenn du es nach ein paar Tagen hier nicht gelesen hättest, hätte ich dir geschrieben und dich persönlich gebeten, es zu lesen. 😉
      Auch Matzat wünsche ich viel Erfolg, die Ausstellung läuft noch bis Ende Februar.
      Liebe Grüße!

  2. Das ist ja mal eine interessante Malweise! Hab ich tatsächlich so noch nie wahrgenommen.
    Schaut toll aus, plakativ und doch mit Aussage. Da bekomme ich gleich wieder Lust auf Küste und Meer…
    Sehr schön, dass Ihr den Künstler unterstützt und direktes Feedback gebt. Auch Dein Blog-Post ist ja ein sehr feines Feedback.
    Wir gehen auch gern auf Vernissagen. Du hast den Begriff sehr schön erklärt: Das französische Vernis ist ja der feine Lack, mit dem damals alles begann. Zum Glück riecht es heute nicht mehr nach Lack auf der Vernissage, sondern eher nach Häppchen und Parfum der Damen…
    Sekt gab es auch wie ich sehe: Auf das Wohl des Künstlers und den Erfolg der Ausstellung!
    Danke fürs Mitnehmen sagt,
    Sieglinde

    • claudialasetzki

      „Zum Glück riecht es heute nicht mehr nach Lack auf der Vernissage, sondern eher nach Häppchen und Parfum der Damen…“ – Das könnten meine Worte sein. :))) Vielen herzlichen Dank für diesen wundervollen Kommentar, liebe Sieglinde! Ich sehe, dass ich mit jemandem spreche, der Kunst versteht! Kein Wunder, dass du so viel Kunst in deinem Geschäft hast!
      Deine Interpretation ist perfekt – Plakativ und doch mit Aussage – Genau diese Kombination finden wir in den Gemälden!
      Liebe Grüße,
      Claudia

  3. Die Bilder finde ich total klasse. Bis ich gelesen hatte, dass es eine spezielle Maltechnik ist, dachte ich bereits: „Die Bilder sind irgendwie anders“. So eine Vernissage ist interessant. Wir hatten in unserem Unternehmen im Foyer bereits einige davon, denen auch Mitarbeiter beiwohnen konnten.

    Liebe Grüße
    Sabine

    • claudialasetzki

      Wie schön, dass das Unternehmen Augen und ein Gespür für die Kunst hat, liebe Sabine! Ich denke, das ist sehr positiv für die Mitarbeiter und ein großer Anreiz für Künstler! Klasse! Mehr davon!
      Liebe Grüße!

  4. Ich war schon auf sehr, sehr vielen Vernissagen, aber ich habe mir noch nie Gedanken um das Wort gemacht. Danke, dass du das getan hast. Das ist nämlich wirklich spannend, finde ich!
    Die Leuchttürme finde ich sehr klasse. Wie man die mit Malerrollen so hinkriegt, ist mir ja ein Rätsel. Ich kann mit den Dingern nichtmal eine Wand ordentlich bemalen 😉
    Liebe Grüße
    Fran

  5. Schön, dass Du den Ursprung des Wortes Vernissage hier erklärt hast. Ganz klar, dass Dich als Malerin so eine Ausstellungseröffnung interessiert. Du hattest bestimmt einiges zu Reden mit dem Künstler. Und nach einem rundum netten Abend sieht es auch aus.
    Diese Malerrollentechnik klingt sehr interessant. Du Farben der Bilder finde ich absolut klasse, eine enorme Strahlkraft. Wie in strahlendem Sonnenschein.
    BG Sunny

  6. Liebe Claudia, ich hinterfrage auch gerne, aber bei mir sind es Rezepte. Ich möchte immer gerne wissen, woher kommen sie, wer hat sie erfunden und warum und wann. Danke für die Erklärung der Vernissage. Ich als Frankreich Fan finde das sehr interessant. Die Bilder gefallen mir sehr und die Maltechnik machen sie noch interessanter.
    Liebe Grüße
    Gudrun

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